SCHAMANE
Schamane:
Der Begriff Schamane:
Die Berufung seiner Begabung erkennt er durch besondere Erfahrungen und Vorzeichen wie Träume, Visionen, Kontakt zum Jenseits, Zeichen der Natur und spirituelle Erlebnisse. Er ordnet das Verhältnis zwischen der Menschenwelt, der Welt der Tiere, Pflanzen, Steine, der Erde und der Welt der transzendenten Kräfte, der Geister. Der Schamane ist Lehrer und Wahrer der Kosmologie, der Religion, der Mythologie. In jeder Sitzung erneuert er mit der spürbaren Präsenz der Geister die Religion seines Volkes.
Ein Schamane kann sich in besondere Bewusstseinszustände versetzen. Er ist ein wirkenden Helfer der Menschen seiner Umgebung, in den Nöten ihres Lebens. Der Schamane ist Vermittler zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Schamanen sind "Meister der Ekstase", dadurch verschiebt sich Ihr Bewusstseinszustand und sie treten in die geistige Welt ein.
Einweihung, Initiation:
In der Einweihung erfolgt das Eigentliche und Wesentliche der schamanischen Befähigung: die Übertragung der Kraft.
In der schamanischen Arbeit wird der Mensch als Ganzheit und Einheit von Körper, Geist & Seele gesehen. Der Schamanismus gebietet Ehrfurcht vor, und spirituelle Kommunikation mit allen Wesen, dem Schöpfer und der Erde selbst.
Der Schamanismus ist die älteste Heilkunst der Welt. Neben den medizinischen und psychotherapeutischen Heil- und Therapieverfahren gewinnt der ganzheitliche, schamanische Heilansatz wieder zunehmend an Bedeutung und Akzeptanz. Dem Schamanismus wurde bereits 1980 von der WHO, in der Behandlung psychosomatischer Erkrankungen dieselbe Bedeutung zuerkannt wie der westlichen Schulmedizin.
Die sogenannte „rituelle Ekstase“ war und ist ein wesentliches Element des klassischen Schamanismus:
Bei beiden Formen der rituellen Ekstase kommt es zu veränderten Wahrnehmungen, die alle Sinne wie Sehen, Hören, Tastsinn, Geruch, Geschmack, Körperempfinden betreffen können. Darüber hinaus werden die Emotionen, das Bedeutungserleben und das Zeitgefühl modifiziert. Die Intensität dieser Eindrücke ist wesentlich stärker, unvorhersehbarer und über den gesammelten Erfahrungsschatz des Menschen hinausgehend als etwa bei Fantasiereisen, die man im wachen Zustand erzeugen kann.
Neuropsychologisch betrachtet liegt in beiden Fällen eine bestimmte Form eines erweiterten Bewusstseinszustandes vor, der als „ekstatische Trance“ bezeichnet wird. Bei allen Formen tiefer Trance entsteht gleichzeitig eine sehr tiefe Entspannung wie im Tiefschlaf, höchste Konzentration wie bei wachem Bewusstsein und ein besonders eindrucksvolles bildhaftes Erleben wie im Traum. Die spezielle Art und Weise der Schamanen Sibiriens, aber auch Zentralasiens, des nördlichen Nordamerikas, zum Teil Ost- und Südostasiens und bei einigen Völkern des übrigen Amerikas die Trance herbeiführen, sowie die kulturelle Prägung und die entsprechende religiöse Ausrichtung, führt bei der schamanischen Trance durch den neurologischen „Hyper-Ruhezustand“ zur passiven oder durch „Hyper-Erregung“ zur aktiven Ekstase.
Der Schamane hat im besonderen Bewusstseinszustand den diagnostischen Durchblick in den Leib des kranken Menschen. Je nach Bedarf seiner Mitmenschen stellt der Schamane seine Kräfte als vermittelnder Helfer in der Ekstase zur Verfügung.
Als spiritistischer Heiler wirkt der Schamane geführt aus der geistigen Welt. Er weiß dann unmittelbar, was der Kern der Erkrankung ist.
Im besonderen Bewusstseinszustand der Ekstase geschieht der diagnostische Prozess und das Erkennen der Krankheit und deren Ursachen. Die meisten physischen Beschwerden können durch das Eindringen böser Geister erklärt werden. Sie zu erkennen und ihre Macht einzuschätzen, ist die Vorbedingung für ihre Austreibung. Gleichzeitig hat der Schamane festzustellen, was seinen Patienten so schwächte, dass böse Geister eindringen konnten.
Waren es Tabuverletzung, schwarze Magie durch schwarze Schamanen, Hexer oder Magier.
Krankheiten mit Bewusstseinsstörungen, besonders Bewusstseinsverlust, werden meist als Seelenverlust gedeutet, Raub oder Entführung der Seele, so muss der Schamane ihren Aufenthaltsort im Jenseits orten und sie zurück holen. Dazu unternimmt er in der Ekstase eine Reise in das Reich der geistigen Welt.
Die schamanischen Heilmaßnahmen sind vielfältig, sie sind im wahrsten Sinne psychophysisch. Durch Berührung, Extraktion, Massage, Saugen,
magische Chirurgie dienen zu Heilung körperlichen Krankheiten, aber hauptsächlich der ursprünglich spirituellen Krankheit. Apotropäisches Bespeien, Anhauchen, beschwörende Rufe und bannende Gesänge, Erzählungen von der Reise und ihre rekonstruktive Wirkung. Er ermöglicht die Einbettung des Menschen in seine natürliche Umwelt mit ihren Gefahren. Er sorgt für den Erfolg des Sammelns, der Jagt, der Fischer, für das Gedeihen der Ernte auf den Feldern und Äckern. Er ruft befruchtenden Regen und bannt gefährliche Unwetter und Naturkatastrophen.
Durch seine übernatürliche Begabung kann er Verlorenes suchen: Gegenstände, verlaufene Tiere, verirrte Menschen. Er sieht in Vergangenheit und Zukunft, er deutet Träume und Vorzeichen anderer Art. Durch den Einsatz des Wortes, des Gesangs, der Erzählung, der dramatischen Darstellung ist der Schamane Sänger, Musiker, Dichter. In der Herstellung seiner Ausrüstung ist er Handwerker, der um die spirituell-numinose Bedeutung weiß.
In unserer fortschrittsgläubigen, technologisierten und rationellen Welt ist das schamanische Weltbild ein wichtiges Korrektiv und eine notwendige Ergänzung für den Menschen geworden.
Der Schamanismus hilft dem Menschen auf dem Weg zu sich selbst, sowie den Zugang zu den alten Wurzeln, der Natur, den Traditionen, wieder zu entdecken.
Durch die Reise in die spirituelle nicht alltägliche Wirklichkeit, mittels Trommel oder Rasselmusik, richtet der Schamane die Fragen der Klienten an die geistigen Lehrer und Krafttiere. Diese sehen wir als den verlängerten Arm des Schöpfers an. Der Schamane erhält Antworten in Bildern, Visionen oder Intuitionen. Der Schamane erkennt die Probleme, er führt Lösungen, Heilung und neue Sichtweisen herbei – in gesundheitlichen, wie auch in geistig-seelischen Belangen. Das Krafttier oder auch die geistiger, geistige Lehrer, welche in der christlichen Welt als Engel gesehen werden, stärken und begleiten den Klienten. Diese Verbündeten aus der spirituellen Welt helfen, unterstützen und führen den Klienten im praktischen Leben.
Der Schamane ist Träger und Übermittler der Anthropologie, Kosmologie, Religion seiner Sozietät.
Die Berufung seiner Begabung erkennt er durch besondere Erfahrungen und Vorzeichen wie Träume, Visionen, Kontakt zum Jenseits, Zeichen der Natur und spirituelle Erlebnisse. Er ordnet das Verhältnis zwischen der Menschenwelt, der Welt der Tiere, Pflanzen, Steine, der Erde und der Welt der transzendenten Kräfte, der Geister.
Teil der klassisch - schamanischen Kosmologie: war die Vorstellung von einem mehrschichtigen Kosmos aus drei oder mehrere Ebenen.
In der Ober- und Unterwelt existieren wohl- und übel wollende Geister und eine Weltachse (axis mundi) verbindet die drei Ebenen im Zentrum miteinander. Diese Achse wird je nach Kultur durch den Weltenbaum, das Rauchloch in der Jurte, einen heiligen Berg oder auch durch die Schamanentrommel symbolisiert. Die Seele wurde als eine vom Körper unabhängige Entität betrachtet, die auf dieser Achse mit Hilfe von Tiergeistern in die Geisterwelt reisen kann.
Kosmologie, Ethik, Anthropologie:
Der Kosmos ist im Ideogramm der Schamanen dreigeteilt: Erdenwelt, Überwelt und Unterwelt. Der Baum, der Pfahl, auch der Fluß verbindet als 'axis mundi' die drei Welten. Der sichtbaren Diesseitswelt ist eine energetisch-animistische transintelligible Welt zugehörig. Der Schamane kann sie sehen und beeinflußen. Schamanen sind dem Ganzen verbunden und systematisch eingebunden in das Ganze, dem Kosmos.
Er ist wichtigster religiöser Funktionsträger in der archaischen, präsakularisierten Kulturwelt der Jäger und Sammlervölker und der nomadisierenden Viehzüchter, Gesellschaften vor der Entstehung von Hochreligionen mit ihren priesterlichen Vermittlern, Propheten und Reformatoren.
Schutzgeist und die Hilfsgeister:
Der persönliche Schutzgeist des Schamanen ist sein wichtigster Helfer. Er wird in der Inititation "gefunden", entdeckt, erworben. Oft ist es der Geist der schamanischen Vorgänger, deren Funktion der Initiant zu übernehmen hat. Hilfsgeister, auch vielfach in Tiergestalt, können je nach Bedarf vom Schamanen und seinem Schutzgeist zugezogen werden. Sie können als Sendboten und als Kampfgefährten wirken.
Er nimmt die Gestalt der Tiermutter an. Die Tiermutter des Schamanen zieht diesen auf, verschlingt seine Seele und gebiert sie wieder als Tier: das ist die Geburt des Schutzgeistes. In dieser totemistischen Verbindung von Tier und Mensch als Einheit ist der Quell der schamanischen Kraft.
Rituale:
In der schamanischen Séance wird durch Wort, Gesang, Tanz jeweils neu improvisiert und inszeniert, was für Erfahrungen die Reise des Schamanen in die geistige Welt bringt.
Der Tanz der Schamanen enthält zwei Elemente: zum einen wird in der rhythmischen und exzitatorisch sich steigernden Bewegung die Selbstinduktion der Ekstase vorbereitet, gleichzeitig enthält der Tanz in pantomimischer Darstellung imitative Elemente, z. B. des Vogelfluges, Rittes, Kampfes. In der dramatischen Darstellung inszeniert der Schamane die Reise, er zeigt die Räume, durch die die Reise führt, die Gefahren, die Kämpfe, die zu bestehen sind, schließlich das Ziel der Reise, das Finden, Gewinnen, Mitnehmen, das Zurückbringen der verlorenen Seele, die Vertreibung übel wollender Geister, die Befriedung, Versöhnung, Restitution.
Ausrüstung des Schamanen:
Der Schamane hat meistens eine besondere Ausrüstung. Das wichtigste davon sind seine Kleidung und seine Trommel, Rassel.
Die Tracht stimmt im allgemeinen mit der Grundstruktur der lokalen Kleidung überein. Die Kleidungsstücke müssen aus dem Fell oder Leder besonderer Tiere und mit besonderen Instrumenten hergestellt werden.
Die Kleidung kann mit Farben geometrisch, mit Figuren von Tieren, Sonne, Mond, Sternen bemalt sein. Sie kann mit Glocken behangen sein, Schellen, Fransen, Metallstücken, mit Ketten, Masken für die Darstellung des Schutzgeistes.
In Allen Kulturen sowie Religionen dieser Welt, sieht man die Spuren vom Schamanismus im Ursprung. Das liegt daran, dass der Schamanismus eigentlich aus der Tiefe der Seele kommt:
Vielleicht stammt das Wort aus dem Sanskrit Sramana: der religiöse Praktiker der Askese. Von dort könnte das Wort nach Asien gekommen sein, in das Königreich Shahn als Samana, nach China als shaman, nach Japan als shamon.
Der Schamane findet sich in der klassischen Grundgestalt bei vielen Völkern des eurasischen Raumes, ähnliche Funktionsträger gibt es aber auch in Nord- und Südamerika, Australien, Afrika. Die lokalen Modifikationen sind zahlreich.
Abkömmlinge des Schamanentums: vielfach mit christlicher Überlagerung, sind auch in den säkularisierten Kulturen Europas, Asiens, beider Amerikas aufzuspüren. In vielen dieser Kulturen bestehen schamanistische Traditionen weiter.
Bei nicht-akademischen Heilern, Medizinmann, Curandero, Priestern, Wahrsagern, Traumkundigen, Orakelkündern, Tempelheilern, Wunderheilern sowie auch Magier und Hexen. Schamanistische Elemente sind auch noch Bestandteil von Ritualen einiger Hochreligionen, z. B. im Exorzismus, in der Beschwörung, bei der Taufe, in den Bräuchen zur Hochzeit, bei Krankheit und Tod, im Segnen von Vieh und Ernte. Die Lebens und Sterbebegleitung, die Sorge für das Nachtod- und Wiedergeburtsschicksal sind Beispiele dafür im Vajrayana. Tod und Auferstehung Jesu, Transsubstantiation von Brot und Wein, sein Blut in der Messe sowie eine Reihe von Funktionen des Priesters bei der Taufe, bei Krankheiten, beim Sterben, in Ernte- und Haussegen sind schamanische Elemente im Christentum. Die Kultivierung der Induktion besonderer Bewusstseinszustände durch Gesänge, Tanz, Rhythmik findet sich z. B. bei den Derwischen der islamischen Mystik.
Schamanische Heil - Trancearbeit, Individuelle, persönliche Heilsitzungen, Spirituelle Heil - Energiearbeit, Schamanische Reise zu Beziehungsthemen,
Blockadenauflösung, Chakrenarbeit mit Heilsteinen, Beschwörung des Krafttieres für den Klienten, Fluchaufhebung, Seelenrückholung, Seelenrückführung,
Durchführung von Ritualen, Schamanische Seminare & Rituale.