NTE - NAHTODERFAHRUNG
Nahtoderfahrung:
Besuch im Jenseits, Annäherungen an das Phänomen Nahtoderfahrung: Nahe am Tod, und doch wieder ins Leben zurückgekehrt, manche Menschen erleben diese Reise, die ihr ganzes Leben verändern wird, nicht etwa in traumhaften oder halluzinativen Zuständen, sondern mit einer ungewöhnlichen Klarheit. Möglicherweise haben dies in Deutschland mehr als drei Millionen Menschen erlebt, weil heute durch routinierte Reanimationen mehr Menschen nach einem Herzstillstand wieder ins Leben zurückgeholt werden können. Eine Reise durch den Tunnel, ein Licht am Ende, so hell, dass es blendet. Eintritt in eine völlig andere Welt, unwirklich und zugleich noch realer als alles bisher erlebte – so mag es einem Fötus während des Geburtsprozesses gehen. Tatsächlich sprechen viele von ihnen dankbar darüber, weil es ein lebensveränderndes, ja, transformierendes Erleben ist, das sich erst nach und nach ins Leben integrieren lässt.
Es ist eines der großen Rätsel, weil auf der einen Seite Tausende von Berichten existieren, die sich in vielem ähneln, und weil andererseits die Wissenschaft dies nur deuten, nicht aber beweisen kann. Tatsächlich sind die Erklärungsmuster auch davon abhängig, welchem Weltbild der Forscher nahe steht, denn auch die objektive Wissenschaft wird von subjektiv denkenden Individuen gestaltet. Mit der Gehirnforschung und quantenphysikalischen Überlegungen sind nun einige Deutungsmodelle hinzugekommen, die aber trotzdem nur Annäherungen an ein wissenschaftlich nicht fassbares, subjektives Erleben darstellen. Nahtoderfahrungen sind innere Erlebnisse an der Grenze zwischen Leben und Tod. NTE wurde erstmals einem größeren Publikum bekannt, durch Raymond Moody, der 1975 in „Leben nach dem Tod“ 150 solcher Erlebnisse untersuchte und einzelne Stufen dieser Erfahrungen definierte. Als Pionierin der Sterbeforschung, die sich besonders mit NTEs von Kindern beschäftigte, gilt außerdem die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, die ebenfalls ab den 1970er Jahren viel für das Verständnis des Sterbeprozesses tat.
Skeptiker einer metaphysischen Deutung derartiger Erfahrungen und Erlebnisse verweisen gerne auf dem Umstand, dass sog. Nahtoderfahrungen meist in Verbindung zu Situationen entstehen, in denen die Patienten einen Herzstillstand erlitten haben, wie er oft mit kurzfristigem Gedächtnisverlust einhergeht, unter Einfluss von – teilweise sogar potentiell psychoaktiven – Medikamenten und grundsätzlich traumatischen Faktoren standen.
“Im Gegensatz zu derartigen Zweifeln, stellen die Zeugen selbst die Wahrhaftigkeit ihrer Erlebnisse nur höchst selten in Frage – beschreiben diese sogar für gewöhnlich als ‘realer als real’ oder ‘realer als alles, was ich jemals erlebt hatte'”.
Um gerade diese Beschreibungen und damit die Frage zu untersuchen, ob es sich bei Nahtoderfahungen also um erfundene Erinnerungen oder reale Ereignisse handelt, befragten Greyson und Moore 122 Überlebende einer mit einer Nahtoderfahrung einhergehenden Nahtodsituation auf der Grundlage eines sog. Memory Characteristics Questionnaire (MCQ) mit dem sonst die Eigenschaften von falschen Erinnerungen untersucht und überprüft werden.
Die Teilnehmer an der Studie sollten den MCQ für drei unterschiedliche Arten von Erinnerungen ausfüllen: Die eigenen Nahtoderfahrung. Die Erinnerung an ein belegtes “reales” Ereignis in zeitlicher Nähe zur Nahtoderfahrung und an eine in etwa zu gleichen Zeit spielende erfundene Erinnerung. Der Test basiert auf früheren Beobachtungen und Untersuchungsergebnissen, wonach Erinnerungen an reale Ereignisse meist mehr Wahrnehmungsinformationen (wie etwa an Farben oder Töne) und mehr kontextbezogene Informationen (Erinnerungen an die zeitliche und räumliche Umgebung), zudem mehr bedeutende und unterstützende Details (wie emotionale Informationen), dafür aber deutlich weniger bizarre Elemente beinhalten.
Kritiker sagen, Nahtoderfahrungen ließen sich rein physiologisch erklären, etwa durch Sauerstoffmangel, Drogen oder die Flutung des Gehirns mit Stresshormonen. Dies mag für einzelne Fälle und Phänomene einer Nahtoderfahrung durchaus richtig sein, erklärt aber bei weitem nicht alles – weder bezüglich ihrer Komplexität noch der tatsächlichen Qualität des Phänomens. Denn von solchen Erfahrungen berichten auch Menschen, die zum Beispiel bei einer Operation nachweislich keinen Sauerstoffmangel haben. Oder die Unfälle erleiden und definitiv nicht unter Drogen stehen. Oder deren Gehirn zum Zeitpunkt des nahenden Todes bereits nicht mehr so funktioniert, wie es für das abstrakte Denken nötig ist, bei denen also keine Hirnstromkurven mehr messbar sind. Auch diese Menschen, wenn sie denn ins Leben zurückkehren, haben Nahtoderfahrungen mit allen Einzelheiten.
Was ist typisch für Erfahrungen an der Schwelle zum Tod? Zum einen scheint die Zeit verändert, man nimmt das Geschehen oft auch relativ unbeteiligt wahr. Zum anderen empfinden sich die Menschen als intakte Persönlichkeit, obwohl sie sich gleichzeitig an einem Unfallort oder auf dem Operationstisch liegen sehen. Häufig werden sie von einem bereits Verstorbenen empfangen und daran gehindert, allzu weit zu gehen. Es gibt also offenbar Grenzen, die sie nicht überschreiten dürfen, weil es danach keine Rückkehr mehr gibt.
Was macht ein solches Erlebnis mit einem Menschen? Fast alle, mit ganz wenigen Ausnahmen, verlieren die Angst vor dem Tod. Das ist das schönste Geschenk! Sie haben das Gefühl, in eine andere Realität hineingesehen zu haben. Sie weichen nicht mehr davon ab, egal, was ihre Umwelt denkt und sagt. Viele krempeln ihr Leben um, kündigen vielleicht den Job, trennen sich von ihrem Partner oder lernen ihn, ganz im Gegenteil, völlig neu schätzen. Manche gehen auf etwas mehr Distanz zum materialistischen Denken oder öffnen sich der Spiritualität.
Nahtodberichte sind nur ein Teil dessen, was Wissenschaftler als außergewöhnliche Bewusstseinserfahrungen (ABE) bezeichnen. Die Betroffenen
erleben etwas, das sie als völlig real schildern, das aber mit einem materialistischen Ansatz einfach nicht erklärt werden kann. Etwa jeder 20. hat im Laufe seines Lebens mindestens einmal eine ABE, viele davon haben auch speziell eine
Nahtoderfahrung, also vier bis fünf Prozent der Bevölkerung. Seit etwa 30 Jahren
werden immer mehr Patienten erfolgreich in Krankenhäusern oder von Notärzten wiederbelebt. Das führt natürlich
dazu, dass die Zahl steigt.
Ohne Reanimation würde nach fünf bis zehn Minuten der Tod eintreten. 62 Personen berichteten von einer NTE als einem beeindruckenden Ergebnis, weshalb die „Van-Lommel-Studie“ 2001 auch in der renommierten Medizinzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde. Denn: Hier berichteten Menschen von bewusst erlebten Zuständen und Erlebnissen, obwohl eindeutig Bewusstlosigkeit festgestellt worden war.
Von den 62 Personen erlebten 15 eine außerkörperliche Erfahrung, 19 reisten durch den Tunnel, 14 kommunizierten mit anderen Wesen und 8 erlebten die Lebensrückschau.
Dass das Erlebnis auch längerfristig als lebensverändernd erlebt wurde, zeigt eine erneute Befragung nach zwei und nach acht Jahren. Die Menschen konnten nun vermehrt „ihre Gefühle zeigen“ (42 Prozent von ihnen nach zwei, 78 Prozent nach acht Jahren) und glaubten stärker an ein Leben nach dem Tod (36 Prozent und 42 Prozent). Parallel dazu gab es eine Kontrollgruppe reanimierter Personen ohne NTE – dort waren die meisten dieser Werte deutlich geringer.
Haben Sie Fragen zum Thema NTE, können Sie mit Silva unserer Parapsychologin sprechen.
Den Artikel zu diesen Thema im Omsantimagazin: Lesen Sie hier.