NOSTRADAMUS
Nostradamus:
Vers: Sie kommen über das Meer wie Heuschrecken, aber es sind keine Tiere.
Meinte er die Flüchtlingswelle damit?
Ein Mann von vorgestern beschreibt die Welt von übermorgen. Er wuchs in einer Zeit auf wo Vertreibung, Verfolgung, Seuchen und Inquisition den Schauplatz beherrschten. Konfrontiert mit den Schattenseiten des 16. Jahrhunderts. Und doch spürt man den geistigen Aufbruch der Renaissance. Alte und gerade erst entdeckte neue Welten reiben sich aneinander. In diesem Spannungsfeld führt Michel de Notredame, der Seher von Salon, der faszinierende Nostradamus ein Doppelleben: als Arzt, Astrologe und geheimnisvoller Wanderer zwischen den Welten. Seine Visionen scheinen heute fesselnder denn je. Der Reiz dieser düsteren, bizarren Bilder, die Nostradamus in seinen oftmals so rätselhaften Versen beschreibt, holt uns immer wieder ein, egal, wie weit wir uns zeitlich und geistig davon entfernen. Nostradamus vergegenwärtigt sich bei uns durch die Präzision seiner Prophezeiungen. Er verblüfft und fasziniert uns aufgeklärte Menschen der modernen Welt. Auch wir leben in einer Phase des Umbruchs, so wie seinerzeit der Seher. Auch unser Leben ist geprägt von Reibung zwischen östlicher und westlicher Kultur, zwischen dem Alten und dem Neuen, zwischen Fanatismus und Toleranz.
Kindheit und Ausbildung:
Seine frühe Kindheit soll er in der Obhut des Urgroßvater Jean de Saint-Rémy verbracht haben, nicht mit seinem Großvater, der René hieß und bereits verstorben war. Der Urgroßvater unterrichtete ihn angeblich in Latein, Griechisch, Hebräisch, der Kabbala, Mathematikund Astrologie, allerdings fehlt es nach 1504 an jeglichen Quellen über Leben und Tätigkeit des Urgroßvaters. Spätestens 1518, nach dem nicht belegten Tod des Urgroßvaters, der ihm sein Astrolabium vermacht haben soll, wurde Michel zur Universität Avignongeschickt. Ungefähr ein Jahr später musste er sein Studium (das so genannte Trivium, also Grammatik, Rhetorik, Logik) wieder aufgeben, da die Pest ausgebrochen war, und er wurde Apotheker.
1529 studierte er zumindest kurzzeitig in Montpellier, wo er „sehr rebellisch“ gewesen sein soll. Ob er auch anderweitig studiert und tatsächlich einen Doktorgrad in Medizin erworben hat, ist nicht belegt. Bekannt ist nur, dass er sein Wanderleben wieder aufnahm.
Wanderjahre:
1533 erhielt er einen Brief des bedeutenden Humanisten Julius Caesar Scaliger, der ihn schließlich einlud, mit ihm in Agen zu arbeiten. Er ließ sich im naheliegenden Port-Sainte-Marie nieder, wo er die nächsten vier Jahre blieb. Er heiratete eine Dame, deren Namen mit Henriette d’Encausse angegeben wird, mit der er innerhalb kurzer Zeit einen Sohn und eine Tochter hatte. Nostradamus verlor seine Familie 1535 durch eine nicht genau bekannte Infektionskrankheit (Pest oder vielleicht die erstmals auftretende Diphtherie).
Dieser familiäre Verlust, verbunden mit Streitigkeiten zwischen ihm und den Eltern seiner Frau um die Rückgabe der Mitgift, einer Auseinandersetzung mit Scaliger und einer Vorladung der Inquisition nach Toulouse waren für ihn wohl Anlass genug, erneut auf Reisen zu gehen. Die Aufmerksamkeit der Inquisition soll er mit einer Bemerkung gegenüber einem Erzgießer erregt haben. Als dieser mit der Herstellung einer Madonnenstatue befasst war, soll Nostradamus ihm vorgeworfen haben, „Teufelsbilder“ anzufertigen. Verteidiger von Nostradamus' Rechtgläubigkeit versuchten später, diesen Satz dahin zu wenden, dass er sich auf die ästhetische Qualität des Werks bezogen habe. Dabei ist zu berücksichtigen, dass damals einige Protestanten radikal bilderstürmerisch gesinnt waren und jede Kritik an gegenständlichen Kunstwerken daher als Sympathiebekundung mit ihnen gelten konnte. Zwar soll Nostradamus ein streng gläubiger Katholik gewesen sein und keine Gelegenheit ausgelassen haben, auch schriftlich seine Rechtgläubigkeit zu beteuern, immerhin ist aber ein Brief von ihm vom 15. Juli 1561 an den protestantischen Amateurastronomen und Lutheraner Lorenz Tubbe (Laurentius Tubbius Pomeranus) überliefert, der Interpretationsmöglichkeiten offen lässt: Hier in Salon brodeln wie anderswo auch wegen des Glaubens Hass und Streit unter den angesehenen Herren; der Zorn wächst unter den Verteidigern der papistischen Tradition – ebenso wie unter den Bekennern der Lehre in ursprünglicher Frömmigkeit. Ein gewisser, auf der Kanzel sehr zungenfertiger Franziskaner bringt die Menge gegen die Lutheraner auf, stachelt sie zu Gewalt auf und drängt sie zu Mordtat gar. Fast kam es Karfreitag dazu. 500 Mann, mit Eisenstangen bewaffnet, fielen wie Wahnsinnige in die Kirche ein. Nostradamus wurde Lutheraner genannt. Fast alle anderen Verdächtigten sind geflohen. Was mich betrifft, floh ich durch diese gewalttätige Wut erschreckt nach Avignon.
In den nächsten fünf Jahren soll er durch das Elsass, Lothringen und in Italien gereist und 1541 wieder in die Provence zurückgekehrt sein. Seine Aufenthalte sind jedoch nicht zu belegen. 1544 bekämpfte er zusammen mit dem Arzt Louis Serre einen Ausbruch der Pest in Marseille, ab Ende Mai 1546 arbeitete er allein in Aix, Salon und 1547 kurz auch (ob zur Behandlung der Pest oder aus anderen Gründen ist unbekannt) in Lyon.
Sesshaftigkeit:
Das nach dem Erdbeben von 1909 sanierte Nostradamus-Haus und Museum in Salon-de-Provence
Im Jahr 1547 starb sein Vater, und am 26. November desselben Jahres heiratete er in zweiter Ehe die Saloner Witwe Anne Ponsarde. Da seine Frau vermögend war, konnte er sich in den folgenden Jahren vorwiegend seinen schriftstellerischen Arbeiten widmen. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne und drei Töchter hervor (Madeleine, César, Charles, André, Anne und als Letztgeborene Diane).
Er scheint sich mit ansehnlichem Erfolg an wirtschaftlichen Unternehmungen und Spekulationen beteiligt zu haben. Nachweisbar ist insbesondere seine spätere Beteiligung am Bau des Kanals zwischen Rhone und Durance durch Adam de Craponne. Mithin war Nostradamus ein für die Zeit durchaus vermögender Mann.
Seinen Almanachen verdankte er ein Treffen mit dem französischen König Heinrich II. und dessen Ehefrau Caterina de’ Medici im Jahr 1555. Der Aufenthalt bei Hofe schien zunächst nicht sehr erfolgreich zu verlaufen, denn der König war an Prophezeiungen nicht besonders interessiert. Nostradamus wurde von Geldproblemen geplagt, was ihn dazu zwang, von dem berühmten Gelehrten Jean Morel ein Darlehen zu nehmen. Zudem kam es in dieser Zeit zu einem ersten Anfall der Gicht, die in den folgenden Jahren zu einem chronischen Leiden wurde.
Die Königin jedoch, die weit mehr als ihr Gatte am Okkulten allgemein und an Nostradamus im Besonderen interessiert war, lud ihn ein, Horoskope für ihre Kinder zu erstellen. Im Jahr 1564 – zwei Jahre vor seinem Tod – soll der inzwischen 60-jährige und begüterte Nostradamus anlässlich eines Besuches des neuen Königs Karl IX. und seiner Mutter Katharina in Salon zum Leibarzt des Königs ernannt worden sein.
Nostradamus letztes Grab in Saint-Laurent, Salon-de-Provence, wo seine sterblichen Überreste nach 1789 umgebettet wurden.
Nostradamus-Statue in Salon-de-Provence:
In der Nacht vom 1. auf den 2. Juli 1566 starb Nostradamus mit 62 Jahren an einem Herzinfarkt oder Asthma-Anfall in Folge seiner Wassersucht, was er selbst prophezeit haben soll. Er hatte seit Jahren an chronischer Gichtgelitten, die zu Nierenversagen führte und wurde in der Minoritenkirche Saint-François-de-Salon begraben. In den Wirren der Französischen Revolution wurde sein Grab 1791 von Nationalgardisten aus Marseille geschändet und die Knochen zerstreut. Bei dieser Gelegenheit soll einer der Soldaten Nostradamus’ Schädel als Trinkschale verwendet haben. Schließlich wurden die Reste der Gebeine in der Seitenkapelle der Jungfrau Maria der Dominikanerkirche Saint-Laurent-de-Salon erneut bestattet.
Seine Frau Anne überlebte ihn um 18 Jahre, sie starb 1584. Die Spur der Familie verliert sich im 17. Jahrhundert.
Drei Jahre nach seiner zweiten Eheschließung, im Jahr 1550, begann Nostradamus mit der Verfassung von jährlichen Almanachen, in denen die ersten Prophezeiungen für das jeweilige Jahr abgedruckt wurden, die fünf Jahre später auch Vierzeiler enthielten. Nostradamus hielt an der Veröffentlichung dieser Almanache bis zu seinem Todesjahr fest.
Diese Broschüren wurden mit Prophezeiungen in Prosa und auf Französisch anstatt des bisher üblichen Latein veröffentlicht. Aber erst 1555 ging er damit an die Öffentlichkeit, was ihn letztendlich berühmt machte. Er gab in Lyon Les Propheties de M. Michel Nostradamus mit vier Centurien heraus, bestehend aus drei Mal hundert und einmal 53 Quatrains genannten Vierzeilern.
Typische Merkmale seiner Prophezeiungen sind das fast vollständige Fehlen von konkreten Zeitangaben und Namen und eine sehr metaphorische Sprache, im Manuskript wahrscheinlich ohne Interpunktion, die die Prophezeiungen bis in unsere Zeit rätselhaft hält und auch dann noch immer neue Deutungen zulässt. Viele der Verse enthalten Verweise auf astrologische Konstellationen. Auch wurde festgestellt, dass viele seiner Prophezeiungen Paraphrasen historischer Texte sind, die zum Beispiel aus De honesta disciplina des Petrus Crinitus, dem Liber prodigiorum des Iulius Obsequens, oder dem Mirabilis Liber von 1523, einem Bibelkommentar, stammen.
Etwas klarer spricht er im Vorwort an seinen Sohn César zu seinen Prophezeiungen und erklärt, diese reichten „von heute bis ins Jahr 3797“, ohne aber auf ihren Inhalt einzugehen. Es ist eine ungewöhnliche Jahresangabe. Wenn man davon jedoch das Jahr der Veröffentlichung 1555 abzieht kommt man auf einen Geltungszeitraum von 2242 Jahren. Fünf Jahre zuvor hatte seine größte astrologische Quelle Richard Roussat das Jahr 2242 als möglichen Termin für das Ende der Welt veröffentlicht. Bis zu seinem Tod veröffentlichte er sieben Centurien – von drei weiteren wird ohne Beleg angegeben, sie seien bereits zu seinen Lebzeiten 1558 erschienen. Des Weiteren sollen sich in seinem Nachlass weitere Texte befunden haben, die zum Teil in Prosa verfasst waren, zum Teil als Sechszeiler. Die Prosatexte sind (wenn nicht die Almanache selbst) verloren gegangen, die Sechszeiler werden als 11. und 12. Centurie gehandelt, obwohl sie bei weitem nicht aus 200 Strophen bestehen. Eine auch für Nostradamus unerfreuliche Tatsache war es, dass bereits kurz nach dem Erscheinen seiner Prophezeiungen nicht nur Schmähschriften gegen ihn, sondern auch Fälschungen kursierten, um von seinem Erfolg zu profitieren.
Ursprünglich berühmt wurde er ab 1550 durch seine Almanache.
„Le lyon ieune le vieux surmontera,
En champ bellique par singulier duelle:
Dans cage d’or les yeux luy creuera,
Deux classes une, puis mourir, mort cruelle.“
„Der junge Löwe wird den alten besiegen,
Auf dem Schlachtfeld in einem einzigen Duell:
Im goldenen Käfig wird er ihm die Augen ausstechen,
Zwei Flotten/Armeen einig, dann wird er einen grausamen Tod sterben.“
Am 30. Juni 1559, bei der Feier des Friedens von Cateau-Cambrésis, bestritt Heinrich II. (* 1519) auf der Rue Saint-Antoine in Paris einen Turnierzweikampf mit stumpfen Waffen mit dem Grafen Montgomery (* um 1530), dem Hauptmann der schottischen Garde; dessen Lanze brach, und ein Splitter drang durch das Visier des Helms über dem rechten Auge des Königs ein. Heinrich II. starb 10 Tage später, am 10. Juli, an einer Hirnhautentzündung.
"Vor dem Ereignis wird der Himmel Zeichen geben. Das Jahr folgt, entblößt durch Überschwemmungen –
so schrecklich stark, bei Jung, Alt und Tier: Blut, Feuer, Überschwemmung, die größten, die es je hier gab!
Und kein sicheres Land zum Wohnen, durch die starke Überschwemmung & Seuche."
Dieser Vers, ist sehr treffend für die heutige Zeit. Das Klima spielt verrückt wie nie zuvor. Nostradamus ermahnte uns, und er sagte genau diese schrecklichen Klimakatastrophen und Unwetter voraus, die uns in ihrer, noch schwachen Startphase jetzt schon alljährlich heimsuchen.
"Von der Erde aus schreit man zum Himmel um Hilfe. Das Kreuz, zurückgeschlagen durch die Mohammedaner.
Auf den Feldern von Medea, Arabien und Armenien versammeln sich dreimal zwei große Menschenmassen.
Die Stadt verdammt den Ketzer, der ihre Gesetze nach seinem Belieben veränderte!"
Dieser entschlüsselten Sechsteiler berichtet über zwei große muslimische Menschenmassen, welche über die Christen (symbolisch das Kreuz) herfallen und sich in Medea (= griechische Mythologie), Arabien und Armenien (die arabische Welt und Osttürkei) versammeln. Ein Aufschrei geht durch die Menschheit und man verurteilt jene(n), welcher die traditionellen Regeln und Gesetze so verbiegt und ändert, wie es ihm beliebt.
Schauplatz Nahost und Europa:
Sie kommen als Flüchtlinge und Asylanten. Millionen Muslime. Sie überqueren das Meer,die meisten wollen ins gelobte Land namens Deutschland. Aber die Nation' reagierte gespalten. Auch kürzlich, der Khashoggi-Mord deutet auf den vorherigen Vers exakt hin.
"Innerhalb von Europa, auftauchend in Asien, kommt ein großer Schreckensherrscher vom Himmel,
der nicht schlimmer zu Ahnen, Onkeln, zu Vätern, sein könnte! Vorübergehend weit außerhalb, Denker entwerfen Anschlag.
Gegen die Sekte Söhne Adaluncativ's mehr Wachsamkeit und Aufpasser den Bluthunden!"
Die 3. Zeile lässt darauf schließen...
Rätselhaft ist die Bezeichnung der Sekte 'Söhne Adaluncativ'. Das Wort könnte verschiedene Wurzeln haben, wie "Verfälscher / Kriecher", aber auch orientiert sein, am lateinischen adultus = "mächtig geworden", "herangewachsen", was mir am Logischsten erscheint. In diesem Fall müssten wir die 'Söhne der mächtig gewordenen', der Emporkömmlinge, im Auge behalten.
Bei diesen Vers, fällt mir nur eins dazu ein: Kim Jong-un...
Quwelle: Wikipedia